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Kommentare/ImpressionenLesefrüchte
Weisheit des Tages
Kommentare/Impressionen

2014-12-06 19:06:39
Bodo Ramelow - so wahr ihm Gott helfe....
Würde ein Unions-Politiker so fast schon gnadenlos wie Bodo Ramelow seine Konfessionszugehörigkeit vor sich hertragen, die Häme der Öffentlichkeit, der Medien und auch der ZDF-"Heute-Show" wären ihm sicher. Bei dem jetzigen Thüringer Ministerpräsidenten war dies in den Wochen des Wahlkampfes anders: bei ihm galten sein christlicher Glaube, seine protestantische Konfession und sein Bekenntnis dazu eher als Beweis dafür, dass er doch - irgendwie - ein guter Mensch sei, ein "Gotteskind" eben, den es nun einmal zur Linken verschlagen hat.
Sei es, wie es sei: Gestern bei der Vereidigung zum Ministerpräsidenten des Freistaats Thüringen verzichtete der Frischgewählte auf die religiöse Bekraftigung der Eidesformel. Wollte der Pragmatiker Ramelow, der seinen Genossen schon den Begriff "Unrechtsstaat" abgenötigt hatte, ihnen dann wenigstens die Berufung auf den Herrgott ersparen? Wer weiß?
Bodo Ramelow - so wahr ihm Gott helfe.......
2014-08-24 12:06:26
Nicolas Berggruen, Ursula von der Leyen und Doris Schröder-Köpf
Ich finde die Rolle, die Ursula von der Leyen bei Berggruen gespielt hat, nicht lobens- und rühmenswert.
Frage mich allerdings, warum in den deutschen Medien und der deutschen Öffentlichkeit schamhaft verschwiegen wird, dass auch Doris Schröder-Köpf ( und ihr Mann Gerhard ) weiland dem Finanz-Spekulanten auf den Leim gegangen ist
http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/ehefrau-des-ex-kanzlers-karstadt-beruft-doris-schroeder-koepf-in-aufsichtsrat-a-740021.html
2012-12-01 19:37:56
Kaum einer traut sich an Oliver Welkes "Heute Show" im ZDF heran, die sogar - horribile dictu - für den Grimme-Preis vorgeschlagen wurde. Jetzt fiel mir wieder ein Text in die Hand, den Hugo Müller-Vogg im Mai 2012 im CICERO geschrieben hat. Hier ist er, der Text:
„heute-show“: Welkes Spiel mit der Politikverachtung
Ist des witzig, dass Brüderle nuschelt, Rösler Schritt wie „Shit“ ausspricht oder Kubicki „Punsch“ statt Putsch sagt? Die „heute-show“ des ZDF ist als Politsatire für den Grimme-Preis nominiert. Humor mag Geschmackssache sein, doch der Spaß hört auf, wenn die Politikverdrossenheit im Land gefördert wird.
Ich gestehe: Ich hab’s getan. Ich habe heilige Schwüre gebrochen und mir die letzte Ausgabe der „heute-show“ im ZDF von der ersten bis zur letzten Sendeminute angeschaut – zum allerersten Mal.
Bisher bin ich bei Oliver Welkes Polit-Satire im ZDF nie lange hängen geblieben – mal reingschaut und schwupps wieder raus. Weil ich es nicht sonderlich aufregend finde, jeden Freitagabend vorgeführt zu bekommen, dass Rainer Brüderle schneller spricht bzw. nuschelt als mancher Journalist denkt – und dabei manche Silbe verschluckt. Kann ja mal ganz lustig sein, aber doch nicht jeden Freitag!
Jetzt also doch mal die komplette Sendung. Schließlich schwärmen so viele Freunde und Bekannte von der ach so umwerfend komischen Satireshow. Obendrein ist die Sendung für den renommierten Grimme-Preis nominiert. Und der zeichnet Fernsehsendungen aus, „die für die Programmpraxis vorbildlich und modellhaft sind.“
Nach vollen 30 Minuten „heute-show“ weiß ich jetzt wenigstens, was als „vorbildliche und modellhafte“ Polit-Satire gilt: Wenn die Politiker als Deppen der Nation hingestellt werden. Meine „heute-show“ Premiere kam – ausnahmsweise – ohne FDP-Brüderle aus. Dafür wurde Philipp Rösler dabei erwischt, dass er Schritt wie „Shit“ aussprach, und Wolfgang Kubicki, als er „Punsch“ statt Putsch sagte. Bei dieser Art hintersinnig-geistreicher Satire fällt man doch vor Lachen fast vom Stuhl, oder etwa nicht?
Die Sendung hat für ZDF-Verhältnisse gute Quoten, vor allem bei jüngeren Zuschauern. Kein Wunder: Um hier mitlachen zu können, muss man von Politik nicht viel wissen und verstehen. Ist es nicht ein grandioser Gag, dass die FDP 8,2 Prozent in Schleswig-Holstein als „Sieg“ feiert, obwohl ihr Stimmenanteil gegenüber der letzten Landtagswahl fast halbiert wurde?
Nun ja: Wer nicht mehr von Politik weiß, als das, was auf eine Smartphone-Seite passt, der fühlt sich bestens unterhalten. Wer dagegen weiß, dass die 14,9 Prozent der Kubicki-FDP 2009 am Tag der Bundestagswahl erzielt wurden und die 8,2 Prozent von 2012 das zweitbeste Ergebnis aller Zeiten sind, der kann sich nicht mehr so richtig amüsieren. Selber schuld: Wer zu viel weiß, den bestraft der Welke.
Humor ist bekanntlich Geschmacksache. Wer die „heute-show“ als „vorbildliches und modellhaftes“ Vergnügen betrachtet, dem sei das gegönnt. Doch ist der Grundtenor der Sendung bedenklich: Welke und seine Mitstreiter haben – anders als die meisten Kabarettisten – kein Anliegen. Sie machen nicht lächerlich, was sie verändern möchten. Sie kämpfen nicht mit den Waffen des Witzes und der Ironie für eine aus ihrer Sicht bessere, gerechtere oder sozialere Welt. Nein: Welke und den Seinen geht es allein darum, die Politikerkaste insgesamt als eine Ansammlung von Volltrotteln darzustellen.
Dieses Geschäftsmodell funktioniert prächtig, weil es die gängigen Vorurteile gegen die Politiker bestens bedient. Und weil das „Show“-Team immer wieder unbedarfte Parteitagsdelegierte oder Hinterbänkler findet, die beim Anblick eines ZDF-Mikrofons in Angstschweiß ausbrechen und sich verzweifelt bemühen, auf Witz-Fragen ernsthafte Antworten zu geben. Und die ohne Teleprompter vor sich und ohne Redaktion, die an jedem Halbsatz mit Hingabe bastelt, im Rücken halt nicht so gestylt parlieren können wie die Welkes dieser Welt. Bei solchen Amateuren brüllt dann das Studio-Publikum vor Vergnügen.
Die „heute-show“ passt so besehen „vorbildlich und modellhaft“ in eine Medienlandschaft, in der Intellektuelle wie Pseudo-Intellektuelle dem Demokratie-Modell Lorbeerkränze flechten, sich zugleich aber lustig machen über alle, die den demokratischen Prozess am Leben erhalten: Politiker jeden Ranges und Kalibers, Parteifunktionäre höchst unterschiedlicher Qualifikation, Parteimitglieder mit mehr oder weniger kommunikativer Begabung.
Okay, die „heute-show“ bringt Quote, was für die ZDF-Gewaltigen das wichtigste ist. Und ganz nebenbei fördert sie Politikverdruss und Politikerverachtung. Da kann und will ich nicht mitlachen.
Erstveröffentlichung: www.cicero.de vom 15. Mai 2012
2012-11-12 17:46:50
"Mutter" oder "Vater" heisst in der Schweizer Hauptstadt Bern jetzt "Das Elter"
Mutter wird amtlich durch "das Elter" ersetzt
In Bern wird jetzt mit der Abschaffung der Diskriminierung ernst gemacht
(MEDRUM) Laut neuem Leitfaden für die amtlich verbindliche Sprache in der Schweiz scheint die Verwendung der Begriffe Vater und Mutter unter die Rubrik diskriminierender Begriffe zu fallen. Kinder könnten demnach künftig in der Amtsprache keinen Vater oder Mutter, sondern nur noch ein Neutrum als Ursprung, genannt "das Elter" haben. Das berichtet die Zeitung BLICK.
Statt Vater oder Mutter sollte man besser «der Elternteil» oder «das Elter» schreiben. «Der Leitfaden ist für amtliche Publikationen verbindlich», sagt Isabel Kamber, stellvertretende Leiterin Zentrale Sprachdienste, Sektion Deutsch, der Bundeskanzlei der Schweiz, wie die schweizerische Zeitung BLICK berichtet.
Damit folgen die politisch Verantwortlichen in Bern den Vorschlägen in der Beschlußvorlage 12267 im Ausschuß für Chancengleichheit von Frauen und Männern des Europarates, der gegen die Verwendung von Begriffen wie des Mutterbegriffs in den Nationen kämpfen soll, um Gender-Gleichheit herzustellen.
Eine derartige sprachliche Deformation würde auch den Erwerb der Elternschaft durch homosexuelle Paare erleichtern. Ein Kind, dessen soziale Eltern zwei lesbische Frauen sind, hätte dann eben nicht mehr eine Mutter und eine Stiefmutter, sondern zwei Elter: Elter 1 und Elter 2. Folgerichtig wäre es, auch die Großmutter, Großvater, usw. abzuschaffen. Großelter 1 und Großelter 2 müsste es dann heißen oder - noch besser - Großelter 1.1 und 1.2 sowie Großelter 2.1 und 2.2. Dies wäre auch eine digitalisierungsfreundliche Lösung, die sich überdies an Patchworkverhältnisse flexibel anpassen ließe.
http://www.medrum.de/?q=content/mutter-wird-amtlich-durch-das-elter-ersetzt
2012-09-19 07:13:17
Das Märchen von der Umverteilung
oder
10 Männer beim Essen
Dieses "Märchen" kam mir wieder in den Sinn, als ich seit gestern im Fernsehen und im Rundfunk mit Nachrichten über den "Armutsbericht" gleichsam bombardiert wurde und dieses Thema heute auch die Tageszeitungen beherrscht....
Das Märchen von der Umverteilung
oder
10 Männer beim Essen
Es waren einmal 10 Männer, die jeden Tag miteinander zum Essen gingen. Die Rechnung für alle zusammen betrug jeden Tag genau 100,00 Euro. Die Gäste zahlten ihre Rechnung wie wir unsere Steuern, und das sah ungefähr so aus:
Vier Gäste (die ärmsten) zahlten nichts.
Der Fünfte zahlte 1 Euro, der Sechste 3 Euro, der Siebte 7 Euro, der Achte 12 Euro, der Neunte 18 Euro.
Der Zehnte (der Reichste) zahlte 59 Euro.
Das ging eine ganze Zeitlang gut. Jeden Tag kamen sie zum Essen. Und alle waren zufrieden, bis der Wirt Unruhe in das Arrangement brachte, als er vorschlug, den Preis für das Essen um 20 Euro zu reduzieren: "Weil Sie alle so gute Gäste sind!"
Wie nett von ihm! Jetzt kostete das Essen für die zehn Esser nur noch 80 Euro, aber die Gruppe wollte es unbedingt beibehalten, so zu bezahlen wie wir besteuert werden:
Dadurch änderte sich für die ersten vier nichts, sie aßen weiterhin kostenlos.
Wie sah es aber mit den restlichen sechs aus? Wie konnten sie die 20 Euro Ersparnis so aufteilen, dass jeder etwas davon hatte? Die sechs stellten schnell fest, dass 20 Euro geteilt durch sechs zahlende Esser 3,33 Euro ergibt. Aber wenn sie das von den jeweiligen Anteilen abziehen würden, bekämen der fünfte und der sechste Gast noch Geld dafür, dass sie überhaupt zum Essen gehen.
Also schlug der Wirt den Gästen vor, dass jeder ungefähr prozentual so viel weniger zahlen sollte wie er insgesamt beisteuere. Er setzte sich also hin und begann das für seine Gäste auszurechnen. Heraus kam folgendes:
Der fünfte Gast, ebenso wie die ersten vier, zahlte ab sofort nichts mehr: 100% Ersparnis
Der Sechste zahlte 2 € statt zuvor 3 €: 33% Ersparnis.
Der Siebte zahlte 5 € statt zuvor 7 €: 28% Ersparnis).
Der Achte zahlte 9 € statt zuvor 12 €: 25% Ersparnis).
Der Neunte zahlte 14 € statt zuvor 18 €: 22% Ersparnis).
Der Zehnte und Reichste zahlte 50 € statt zuvor 59 €: etwa 15% Ersparnis.
Jeder der sechs kam bei dieser Lösung günstiger weg als vorher, und die ersten vier aßen immer noch kostenlos. Ihre Gruppe wurde sogar noch durch einen fünften „Frei-Esser“ verstärkt.
Aber als die fünf übrig gebliebenen Zahler vor der Gastwirtschaft noch einmal nachrechneten, war das alles doch nicht so ideal wie sie dachten. "Ich hab' nur 1 Euro von den 20 Euro bekommen!" sagte der sechste Gast und zeigte auf den zehnten Gast, den Reichen: "Aber er kriegt 9 Euro!" "Stimmt!" rief der Fünfte. "Ich hab' nur 1 Euro gespart, und er spart fast zehnmal so viel wie ich." "Wie wahr!!" rief der Siebte. "Warum kriegt er 9 Euro zurück und ich nur 2? Alles kriegen mal wieder die Reichen!"
"Moment mal," riefen da die ersten vier wie aus einem Munde. "Wir haben überhaupt nichts bekommen. Das System beutet die Ärmsten aus!!"
Wie aus heiterem Himmel gingen die neun gemeinsam auf den Zehnten los und verprügelten ihn. Am nächsten Abend tauchte der zehnte Gast nicht zum Essen auf. Also setzten sich die übrigen 9 zusammen und aßen ohne ihn. Aber als es an der Zeit war, die Rechnung zu bezahlen, stellten sie etwas Außerordentliches fest: Alle zusammen hatten nicht genügend Geld, um auch nur die Hälfte der Rechnung bezahlen zu können!
Das Märchen von der Umverteilung oder "10 Männer" beim Essen....
2012-09-18 09:20:36
Karlheinz Schreiber ist kein Waffenlobbyist, sondern eine Melange aus Waffenschieber, Waffenhändler und Waffenmakler
Ich ärgere mich heute morgen bei der Lektüre der Morgenzeitungen darüber, dass der recht zwielichtige Karlheinz Schreiber wieder einmal als "Waffenlobbyist" bezeichnet wird. Der Begriff "Lobbyist" leitet sich ab von der "Lobby", der Vorhalle, des britischen Parlaments, einem offen zugänglichen und für alle einsehbaren Raum. Dort kann jeder sehen, wer mit wem spricht. Und "Lobby" ist ja auch - eigentlich - kein negativer Begriff. Warum sonst gäbe es den Satz "Kinder haben keine Lobby", wollte man damit nicht deutlich machen, dass auch die kleinsten und jüngsten Menschen in unserer Gesellschaft der Unterstützung ihrer Interessen und ihrer Anliegen bedürften?
Schreiber war nie ein Lobbyist ( und er wird auch keiner mehr werden ). Er ist allenfalls eine Melange aus Waffenschieber, Waffenhändler und Waffenmakler. Und ob er ein ehrlicher Steuerzahler - in Kanada oder in Deutschland - ist, wird das Gericht entscheiden.